Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) – Ein umfassender Leitfaden
Ein Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) ermöglicht es mehreren Parteien, lokal erzeugte Energie gemeinschaftlich zu nutzen und somit direkt von der eigenen Stromproduktion zu profitieren. Diese Form der Energiegemeinschaft steht für eine effiziente und nachhaltige Nutzung von Strom, der durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses erzeugt wird. Die Teilnehmenden eines ZEV können ihre Energiekosten senken und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Förderung lokaler erneuerbarer Energien. Durch die gemeinsame Nutzung und Verwaltung der Energieressourcen stärken ZEVs die dezentrale Energieversorgung.
Das Wesentliche in Kürze: Was ist ein ZEV?
Ein ZEV ist eine Gemeinschaft, die sich zusammenschliesst, um lokal produzierten Solarstrom direkt zu verbrauchen. Dies fördert die lokale Energieeffizienz und stärkt die Gemeinschaft, indem es die Energiekosten für alle Beteiligten senkt. Der Grundgedanke ist, dass überschüssiger Strom nicht ins öffentliche Netz eingespeist, sondern direkt von den Mitgliedern verbraucht wird, was die Unabhängigkeit vom externen Stromversorger erhöht.
ZEV vs. Virtueller ZEV: Ein Vergleich
Bei einem virtuellen ZEV dürfen im Gegensatz zum physischen ZEV die Hausanschlussleitungen für den Stromaustausch innerhalb des Zusammenschlusses benutzt werden. Ausserdem darf beim virtuellen ZEV die bestehende Messinfrastruktur benutzt werden. Andererseits werden beim virtuellen ZEV durch den Energieversorger laufende Messkosten für die Messinfrastruktur in Rechnung gestellt. Physische ZEV eignen sich daher bei Neubauten oder Totalsanierungen, während virtuelle ZEV für Bestandsbauten ideal sind. Beide Modelle tragen dazu bei, die Energiekosten zu senken und die Unabhängigkeit von traditionellen Energieversorgern zu erhöhen.
Voraussetzungen für die Gründung eines ZEV
Um einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) in der Schweiz zu gründen, müssen alle Grundeigentümer zustimmen und einen Vertrag unterzeichnen. Die Solaranlage muss mindestens 10 % der Anschlussleistung des Zusammenschlusses betragen, und eine technische Machbarkeitsprüfung muss positiv ausfallen. Gegebenenfalls sind Anpassungen an der elektrischen Installation erforderlich. Die Messung und Abrechnung übernimmt der ZEV-Verantwortliche, oft mithilfe eines spezialisierten Dienstleisters. Sobald alle Voraussetzungen erfüllt sind, kann der ZEV aktiviert werden.
Der Nutzen eines ZEV für die Gemeinschaft
Ein ZEV bietet ökonomische und ökologische Vorteile. Die Teilnehmenden reduzieren ihre Energiekosten und tragen zur Nachhaltigkeit bei, indem sie den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen und den CO2-Ausstoss verringern. Ein ZEV fördert den sozialen Zusammenhalt und das Engagement für eine saubere Zukunft.
Strompreisgestaltung innerhalb eines ZEV
Der Strompreis innerhalb eines ZEV basiert auf den Kosten für Erzeugung, Speicherung und Verteilung des Stroms und wird vertraglich innerhalb der ZEV-Parteien vereinbart. Helion empfiehlt für die Tarifgestaltung 80% des lokalen Standardstromtarifs zu wählen. Somit profitieren sowohl Verbraucher als auch Betreiber dabei, was in einer Win-Win-Situation resultiert. Die Preisgestaltung berücksichtigt die Amortisation der Investitionen und Betriebskosten. Helion unterstützt bei der Entwicklung einer optimalen Preisstruktur, die Kostendeckung und Förderung des Eigenverbrauchs gewährleistet.
Ist die Teilnahme an einem ZEV verpflichtend?
Die Teilnahme an einem ZEV ist grundsätzlich freiwillig. Bei Neubauten oder Renovierungen können jedoch gesetzliche Vorgaben bestehen, die einen ZEV nahelegen oder vorschreiben, um den Energiebedarf nachhaltig zu decken.
Abrechnung bei ZEV: Transparenz und Fairness
Die Abrechnung bei einem ZEV erfolgt auf Basis des tatsächlichen Verbrauchs. Sobald der ZEV besteht, stellt der Energieversorger nur noch dem Betreiber (Besitzer der Solaranlage) eine Stromrechnung. Ungewohnterweise auch für die Strommenge, welche vom Energieversorger an die ZEV-Teilnehmer (Nutzerparteien) geliefert wurde. Die ZEV-Teilnehmer erhalten ihre Stromrechnung neu direkt vom ZEV-Betreiber. Dieser ist verantwortlich für die Dokumentation beider Energiemengenlieferungen: Solarstrom und Fremdstrom des Energieversorgers. Helion unterstützt bei der Etablierung eines gerechten und nachvollziehbaren Abrechnungssystems.
Kostenfaktor ZEV: Was müssen Teilnehmende investieren?
Die Kosten für die Einrichtung eines ZEV umfassen die Installation der Messinfrastruktur, Anschaffung von Stromspeichern und Einrichtung der Verwaltung. Staatliche Förderungen und Einsparungen bei den Energiekosten können diese Investitionen oft ausgleichen. Helion hilft, die Kostenstruktur zu verstehen und Fördermöglichkeiten optimal zu nutzen.
Wann ist ein ZEV sinnvoll und notwendig?
Ein ZEV ist vorteilhaft für Mehrparteienhäuser oder Siedlungen, die lokal erzeugten Strom gemeinsam nutzen möchten. Es ist wirtschaftlich sinnvoll, wenn ein hohes Interesse an nachhaltiger Energieversorgung besteht und aktiv zur Energiewende beigetragen werden soll.
ZEV in der Schweiz: Ein Blick auf die nationale Umsetzung
In der Schweiz fördern nationale Regelungen die Bildung von ZEVs, indem sie klare Rahmenbedingungen schaffen. Die Energiepolitik unterstützt diese Entwicklung durch Anreize und erleichtert den Zugang zu sauberer Energie.
ZEV und Solaranlagen: Eine perfekte Kombination?
Die Kombination von ZEV mit Solaranlagen steigert die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Überschüssige Energie kann verteilt oder gespeichert werden, was zu einer effizienteren Nutzung führt und ZEVs zu einem Eckpfeiler für eine dezentralisierte Energiezukunft macht.
Ein ZEV markiert einen Wendepunkt in der gemeinschaftlichen Nutzung und Verwaltung von Energie. Mit den richtigen Rahmenbedingungen und einer klaren Regelung der Strompreisgestaltung bietet ein ZEV Transparenz und Fairness. Helion begleitet Sie auf dem Weg in eine energieautonome Zukunft.